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Matthias Schrappe
Kochen
09.02.2015: Butter-Chicken Endlich. Wie viele vergebliche Versuche. Dann das Geschenk von Andrea zum 60sten: Indische Küche, ein enzyklopädisches Kochbuch, und darin enthalten - das ultimative Rezept für Butter-Chicken, unser man kann sagen jahrzehntelanges Lieblingsessen beim Inder in der Händelstr. um die Ecke. Wir haben reihenweise indische Kochbücher, Internetrecherchen, alles war bis jetzt ergebnislos geblieben. Was ist der Clou? Der Punkt ist, es handelt sich nicht um ein Curry, nicht um ein Vindaloo, nicht um ein Murgh, sondern das Butterchicken gehört zu den Tandoori-Gerichten, diesen delikaten Punjab-Speisen, die mit einer stark gewürzten Joghurt Marinade arbeiten. Klar, das Tandoori- Chicken ist uns geläufig (und selbst produziert), aber das Butterchicken haben wir hier nicht einsortiert gehabt. Da gibt es doch Leute, die Butter- Chicken für eine europäische Assimilation einer Indien-ähnlichen Küche halten ... Weit gefehlt, mit der richtigen Marinade loslegen, da kann man es jedem “Inder um die Ecke” aufnehmen. Man braucht keinen Tandoori- Ofen! Nur: gut lüften, hinterher (beim Chicken im Tandoori-Ofen muss man ja praktisch renovieren). Wie man jetzt im Detail die Gewürzmischung wählt, ob man mit extra Garam Masala würzt oder sich die Gewürze frisch herstellt, ob man am Schluss Sahne dazu tut oder gar Kokosmilch, das ist (fast) nebensächlich und damit kann solange experimentiert werden, bis man es so hat wie man will. Wichtig ist nur eines: mit Gewürzmischung, frischem Ingwer, Knoblauch, etwas Limonen- oder Zitroenensaft eine Joghurt-Marinade herstellen und die Hühnerteile darin mindestens 2-3 Stunden marinieren. Die Marinade mit Huhn dann vorsichtig in der Pfanne erhitzen und getrennt eine Sauce herstellen, die auf Tomaten (frisch oder aus der Dose) beruht. Vielleicht braucht man ein einziges Gewürz, das man nicht im Hause hat, auch wenn man häufiger Curry herstellt: den wunderbar knallroten Kashmir-Chili. Gibt es in guten Asia-Läden oder im Internet; dieser Chili ist relativ mild und mit seiner Farbe für das charakteristische Aussehen des Butter-Chickens verantwortlich. Bockshornkleeblätter für die Sauce sind auch nicht schlecht, aber nicht zwingend, man kann auch (in kleinen Mengen) Curry-Blätter nehmen. Das hier dargestellte Rezept weicht also in den Einzelheiten deutlich vom Rezept im neuen Indien-Kochbuch ab, aber das sei jedem anheimgestellt. Man geht in fünf Schritten vor (Angaben für zwei Personen mit ordentlich Appetit): (1) Als erstes die Gewürzmischung herstellen, die Gewürzpfanne ist wieder gefragt: 1 1/2 TL Koriander, 1 TL Kreuzkümmel, 3 grüne Kardamon (geöffnet), eine schwarze Kardamon (geöffnet), ein TL schwarzer Pfeffer. Alles 2 min. rösten, abkühlen mahlen. Wichtig: vom Resultat 1 knapper EL beiseite stellen (für die Sauce unter (4)). (2) die Marinade herstellen: 300 ml Joghurt in flache Schüssel, dazu 1-2 EL geriebener Ingwer, 1-2 EL zerquetschter Knoblauch, 1 gehäufter EL Kashmir- Chili (Vorsicht wenn nicht vorhanden - bei “normalem” Chili deutlich weniger!), 1 gehäufter TL gemahlener (!) Ingwer, 1 TL Kurkuma, dazu die Mischung von (1), gut verrühren, dazu z.B. zwei in kleine Stücke geschnittene Hühnerbrust. Hier Unterbrechung möglich/nötig. (3) Das Huhn mit der Marinade in Sonnenblumenöl in einer einfachen Pfanne erhitzen, nicht zu heiß, Dauer ca. 25 min. Reis aufsetzen. (4) Parallel dazu die Sauce herstellen (und hier kommt die namensgebende Butter statt wie normalerweise in der indischen Küche das Ghee zur Geltung). Fünf frische Tomaten kleinschneiden/-hacken, in einer zweiten Pfanne mit etwas Butter erhitzen bis Flüssigkeit weg ist. Den beiseite gestellten EL mit der Gewürzmischung von (1) dazutun, gut salzen, 1 TL Cayenne-Pfeffer, am Schluss nochmal Butter und Bockshornkleeblätter (1/2 handvoll). (5) Jetzt kommt (4) in (3), dazu je nach gusto etwas Sahne oder Kokosmilch (da gibt es ideologische Einwände, vielleicht, aber es gibt durchaus Kokosmilch in der indischen Küche! (z.B. Murghs)), abschmecken, Salz nicht vergessen. Charakteristisch ist die rötliche Farbe durch den Chili. Mit Reis servieren. Als Vorspeise z.B. früner Salat mit Mango, Joghurt-Sauce mit Öl, LImone/Zitrone, Chili-Schote, Pfeffer, etwas Kreuzkümmel, Salz und ein bisschen Zucker. Oder eine Mullagatawny-Soup. Tee oder Bier, Vorsicht mit Wein - am besten einen französischen Wein mit lieblicher Komponente (Gewürztraminer, Jurancon) versuchen. Is der RENNER.
Die Gewürze für die Marinade: das knallrote Kashmir-Chili, die Curry-Mischung, gelbes  Kurkuma, frisch geriebener Ingwer und ge- presster Knoblauch. Dazu 250 ml Joghurt.
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