Die Sunbeam 37 ist eine Mittelcockpit-Yacht, und das ist entscheidend. Nicht nur (aber auch) wegen der Wohnqualität (s.u.), sondern auch wegen der Fahrtentauglichkeit: geschützt, gute Erreichbarkeit der Bedienelemente, wenig Seekrankheit, gute Segelleistungen. Die Großschot ist am Baumende angeschlagen und findet ihren Traveller hinter dem Steuermann, was einerseits Platz für einen wirklich genialen Traveller läßt, andererseits das Groß gut trimmt, und außerdem - ungewohnt - die Großschot beidseits von achtern auf die Winschen führt. Zwei große Klemmen erlauben es, die Winschen z.B. beim Kreuzen beidseits für das Vorsegel freizumachen.

Allerdings, bei allen Vorteilen - und darüber muß man sich klar sein - müssen Anlege– und Schleusenmanöver bei einer Zweiercrew gut durchdacht sein, denn für den Steuermann bzw. –frau ist die Achterleine deutlich weiter weg und schwerer erreichbar als beim Achtercockpit.

Dennoch: die 37 Fuß kann man auch im Hafen zu zweit gut beherrschen, es ist kein Bugstrahlruder notwendig (wir haben‘s vor dem Kauf ausprobiert: entweder man braucht es nicht, weil wenig Wind ist, oder es ist viel Wind, und dann bringt es auch nicht genug, also: Anlege– und Ablegemanöver üben und klarkriegen). Aber das wichtigste ist wahrscheinlich: tiefer schmaler Kiel, kein Skeg, tiefes Ruder (180cm ), direkt angestrahlt, das Boot ist auf dem Teller zu drehen und ist außerdem, nicht zu vergessen, nicht 45 Fuß lang (was viele 2er Crews beim Kauf schön finden, aber im Hafen nicht damit zurechtkommen).

Tolle Klampen für Spring & Co., auch Mittelklampe. Kiel mit Bleibombe, nach vorne abgerundet (Netze). Der Tiefgang von 1,9m ist natürlich eine Einschränkung in der Reichweite, die wir aber bewußt wegen der Stabilität und den Fahreigenschaften in Kauf nahmen. Und diese haben es in sich: sportliche Fahrtenyacht, wir schaffen auf langen Strecken im Durchschnitt (!) 7sm pro Stunde, d.h. man kommt weit an einem Tag. Eine Acht auf der (GPS)-Logge ist immer drin.

Das Teakdeck ist schön, hier meldet sich allerdings inzwischen das ökologische Gewissen, vor allem da Alternativen (z.B. Lärche) wohl denkbar gewesen wären.

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