Am nächsten Tag ist gutes Wetter, rund 60sm in die Nord-Bretagne, nach St. Quay-
Portrieux - jetzt richtig Nord-Bretagne! Hier waren wir 2013 schon mal gewesen, ein
wunderbarer Ort, der wie auch St. Malo zum Gebiet mit dem ultra-hohen Tidenhub
gehört. Die Formel 11-8-4-1 ist eine Gedächtnisstütze und heißt: bei Spring ist das
Mittlere Hochwasser bei 11m, das Nipp-HW bei 8m, das Nipp-Niedrigwasser bei 4 und
das Spring-NW bei 1m (mittlerer Wasserstand 6m).
Diese Zahlen sind für diese Region typisch. Bei starken Springs geht das noch weit
darüber hinaus (bis 14m und auf der anderen Seite bis -2m). Die Normandie und die
Westbretagne lassen es nicht ganz so hart angehen, wir sagen hier 8-6-3-1, bei einer
mittelstarken Spring beträgt die Differenz zwischen Hoch- und Niedrigwasser also
nicht 10 sondern nur 7m. In der Südbretagne sind es dann “nur” 6-5-2-1, abnehmend
um so weiter man nach Süden kommt.
Wozu man das braucht? Ganz entscheidend: man fährt über eine Stelle x, in der
Karte ist eine bestimmte Wassertiefe angegeben, und man schaut auf die Uhr und
kalkuliert, wie viel Wasser bei y Stunden vor/nach Hochwasser denn da drübersteht.
(Den Unterschied zwischen LAT und mittlerem Springhochwasser lässt man “zur
Sicherheit” unberücksichtigt). Dazu braucht man die sog. Zwölferregel. Und fährt
hoffentlich nicht auf den Felsen. Alles klar?
Wie steil es dabei zugehen kann, das zeigt unser Foto: Spring-Ebbe im Hafen von St.
Quay-Portreux. Im alten Hafen nebenan: nur Sand.
Südbretagne 2019
Nord-Bretagne
St. Quay Portrieux: 11-8-4-1