Das bretonische Batmobil ist eine echte kulturelle Errungenschaft und nur vom normannischen Batmobil übertroffen (hierzu später mehr [zurück bitte über den Browser!]). Wobei das bretonische Batmobil eigentlich ein multimediales Hyperereignis darstellt. Als Neuling in der Region meint man nämlich abends oder morgens ein Donnergrollen zu vernehmen. Blauer Himmel, nichts, aber es wiederholt sich. Langsam kommt man dahinter, dass auf den felsigen cales (slipways, Renate (danke!) kennt das deutsche Wort: Hellinge) ziehen die Leute ihre Beiboote an Land, von denen sie von ihren Fischer– und sonstigen Booten zurückkommen, und diese Plastikschalen machen ein mords Getöse. Soweit zur Akustik. Wenn man mit den Booten weg ist, liegen die Beiboote an der Boje, auch um sie als besetzt zu markieren. Vor allem aber, um bei der Rückkunft an Land zu kommen: und dann müssen die Dinger halt irgendwie an Land gezogen werden (zur speziellen bretonischen Rudertechnik, die dabei zur Anwendung kommt: das wricken [zurück bitte über den Browser!]). Zu Zweit kein Problem, aber allein braucht man diese Räder, runterklappbar, links und rechts vom Außenborder. Kurzum: das brauchen wir auch. Also zur Geometrie: Denn so ein Dinghi mit Außenborder bei 15 m Tide ungefähr 100m über felsigen und algig-klitschigen Grund vom und bis zum Wasser zu tragen, ist eine ziemlich Aktion. Man glaubt es ja nicht: man macht das Dinghi mal eben so fest, kurz Brot kaufen, und wenn man eine halbe Stunde später wiederkommt, ist das Wasser um 1,5 m gefallen. Senkrecht, nicht waagerecht. Macht ein paar Meter tragen zum Wasserspiegel, oder - ungünstiger, falls das Wasser um den gleichen Betrag steigt - das Dinghi schwimmt draußen herum. Unsere Regel: wenn man denkt, man hat das Dinghi weit genug oben festgemacht, mach es doppelt so weit oben fest. Das letztere zur Psychologie (Risikoverhalten und so).

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Batmobil

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(9) Frankreich 2013

(9.2) Kanalinseln: Îles de Chausey
(6.-18.7.13)