Kühlschrank, Navigation, Plotter, Radar, Autopilot: der Energiehunger ist schier unendlich. Und selbst 400 Ah Batteriekapazität sind bei langen Törns mit kleiner Crew irgendwann am Ende, trotz Stirling-Regler, und außerdem ist kein Ankerplatz mit Landstrom ausgerüstet.

Also fiel bald die Entscheidung, konsequent Energie einzusparen und die Energiegewinnung zu verbessern.

Die wichtigste Maßnahme zum Einsparen betraf die Innenbeleuchtung, die nach unseren Berechnungen 30% des Energiebedarfs ausmacht (das übertraf unsere Schätzung). Daher haben wir die Beleuchtung im Innenraum komplett auf LED umgestellt, mit einem schier unglaublichen Effekt. Die Positionslaternen (Nachtfahrt) sind bereits von Werk ebenfalls mit LED ausgestattet. Der Kühlschrank ist hervorragend isoliert. Navigation samt Radar zieht 5A, Autopilot je nach Einstellung und Wetter ebenfalls.

Bei der Energiegewinnung führt, zumindest solange wie wir im Norden unterwegs sind, die Windenergie. Wir haben nach ausführlicher Orientierung die Superwind 350 montiert, hervorragende Leistung, absolut leise (man hört nichts, das bestätigen auch die erstaunten Stegnachbarn). Ab 15 kn Wind übertrifft die Energiegewinnung unseren Bedarf, die „Krokodile“, die großen Lastwiderstände, die im Motorraum montiert sind, fangen an zu „singen“ und signalisieren somit, daß die Batterien voll geladen sind. Natürlich haben wir einen Not-Stopschalter und entsprechend Sicherungen und hohe Kabelquerschnitte, die Castafiore könnte als gewinnbringendes Objekt im „urban mining“ gelten und würde die weltweiten Kupferpreise sicherlich auf Tiefststand bringen … Das schwierigste Problem war die korrekte Montage, Stabilität als oberstes Ziel, aber das Schiff darf auch nicht völlig verbaut sein. Wir haben uns zahllose Beispiele angesehen, z.T. ja abenteuerlich. Letztendlich haben wir den Mast und die Querverstagung direkt auf den Rumpf montiert und die vordere Verstagung an einen doppelt verschraubten Relingfuß, so daß gleichzeitig der Durchgang nach hinten sowie der Zugang zur steuerbordseitigen Achterklampe nicht behindert wird.

In puncto Sonnenenergie haben wir uns bislang auf ein 55Wp Modul beschränkt, das in der Achterkammer verwahrt wird und bei Bedarf (sonniger Ankerplatz ohne Wind) an Deck 3,5 A liefert, auch nicht schlecht. Ob wir Solarpanele fest installieren, haben wir noch nicht entschieden, wir werden aber wahrscheinlich auch auf Dauer davon absehen: zu viel Windwiderstand, technisch nicht ohne (Abdeckung), und man braucht sie nur vor Anker - da ist dann Umhängen unseres protablen Moduls gefragt und sehr effektiv.

Die Elektrik ist von der Werft her sehr übersichtlich und sorgfältig verlegt. Wir haben noch ergänzt: 12V Anschluß im Cockpit mit 16A Sicherung, zweiter Zigarettenanzünder-Anschluss (25A-Sicherung) am Panel, fest installierter Wechselstromtransformator (bis 300W).

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Technik & Ausbau

Elektrik und Energie

Batterie Motor

70 Ah AMG

Batterien Service

2 x 200 Ah AMG

Regler

Stirling

Messen

Getrennt Ein-/Ausgang

Laden

Landstrom, Motor, Windgenerator, Solarpanel