Was man bei all der Idylle allerdings nicht vermuten mag: es gab ein riesiges Problem. Vor zig Jahren muss mal ein Karibik-Fahrer eine spezielle Korallen-Art eingeführt haben, die sich in Vannes im Brackwasser von La Marle (dem Stadt-Flüsschen) und dem Morbihan sehr wohl fühlt. Und sich vor allem auf Metallen niederlässt, in riesigen Mengen. Ein Nachbar machte uns drauf aufmerksam, dass die Muschel-Aktivität diesen Sommer (sehr warme Temperaturen?) besonders stark gewesen sei. Wir stellten den Motor an - alles voller Muschelresten im Wasser. 20 Tauchgänge von Matthias (im sauberen (?) Hafenwasser, in dem natürlich grade auch noch Dieselreste herumschwammen, weil weiter oben jemand mal wieder nicht den Treibstoffhahn abgedreht hat, aber unter Wasser merkt man das ja nicht) haben nur einen blutigen Rücken, blutige Hände und den festen Eindruck erbracht, dass damit mit Spatel und Schraubenzieher nichts zu holen ist, Schiffsschraube, Welle und vor allem der Kiel waren riesenhaft befallen. Es blieb uns nichts: einen Taucher bitten, sich der Sache anzunehmen. Wir bekamen einen Kontakt, sehr nett, kannte die Problematik natürlich, und ist eine geschlagenen Stunde unter unserem Boot herumgeschwommen und hat das alles - zu mindest notdürftig - entfernt. Hört sich übrigens so an, als würde man gerade über mehrere riesige Felsenplatten schrammen. Damit war für uns klar: wir brauchen im Sommer (”Blütezeit”) eine andere Lösung, und wir brauchen einen neue Unterhaut für unser Boot. Ein Kanterstart sieht anders aus.
Vannes Der Fluch der Karibik
Herbst 2019: Süd-Bretagne
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