Wir fahren die Strecke nun zum dritten Mal, und immer noch ist es ein Nervenkitzel, zwei Stunden nach Hochwasser Brest mit der Nehrströmung und ablaufendem Wasser durch den Kanal zwischen Festland und der Île de Batz zu fahren (eigentlich zu “schnellen”), mit viel Strömung, vielen Felsen und altertümlichen Seezeichen, die bei Noch-Hochwasser kaum aus ebendiesem herausragen. Aber eigentlich, wenn man sich nicht verrechnet (!), kein Problem. Man darf nur nicht erstaunt sein, denn wenn der Kanal nach 3 bis 4 Seemeilen zu Ende ist, bekommt man noch für eine Stunde die “eigentliche” Gegenströmung zu spüren, bevor es dann in Windeseile zur Tonne Libenter, der Einfahrt in den L’Aber Wrac’h, geht. Wir hatten Wind von hinten und eine blöde Westwelle, war nichts für den Magen, auch bei unseren Seebeinen. Der Grund für diese Passage liegt darin, dass man in Roscoff durch Nutzung des Nehrstroms früher loskommt, denn in der Westbretagne ist der Tidenversatz bei Fahrt nach Westen sehr stark; wenn man in Roscoff die Gegen-Ostströmung drei Stunden vor HW Brest hat, liegt sie am Eingang zur Rade von Brest schon bei -5 Stunden, man hat also wenig Zeit in einer (Halb)Tide. Und hier geht es weiter zur Westbretagne.
Südbretagne 2019
Nord-Bretagne Chenal d’Île de Batz